Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 07/18 - 05.03.2018
Internationaler Frauentag 2018 – 100 Jahre Frauenwahlrecht

Die Frauen müssen weiter aufholen

Weltfrauentag

DGB

Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März feiert auch der DGB in der Kiel Region das hundertjährige Jubiläum des Frauenwahlrechts und würdigt damit das Engagement von Gewerkschafterinnen für Gleichberechtigung. „In hundert Jahren wurde viel erreicht, vom Wahlrecht bis zum Recht auf eine eigene Karriere. Aber ob nun in Parlamenten oder in Chefetagen: Immer noch bestimmen die Männer das Bild. Frauen müssen sich noch mehr einmischen und Konflikte gemeinsam austragen“, sagt Frank Hornschu, Vorsitzender des DGB Kiel Region.

100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts ist der Bundestag so männlich wie seit zwanzig Jahren nicht mehr. Nur ein Drittel der Abgeordneten sind Frauen. Auch in Kiel sind wir noch von einem ausgewogenen Geschlechterverhältnis in politischen Ämtern entfernt. Der Frauenanteil 

  • in der Kieler Ratsversammlung beträgt gerade einmal 32,1 Prozent,
  • in der Ratsversammlung in Neumünster beträgt er 27,9 Prozent,
  • im Kreistag Plön beträgt er 37,8 Prozent und
  • im Kreistag Rendsburg-Eckernförde beträgt er 34,7 Prozent.

 

„Es geht nicht nur darum, die Frauen zur Übernahme eines Mandates zu motivieren. Auch die Rahmenbedingungen für kommunalpolitische Arbeit müssen sich ändern, damit sie für Frauen überhaupt interessant sind“, betont Hornschu. Dort wo Frauen und Männer gleichermaßen ihre Sichtweisen einbringen, werden nachweislich die erfolgreicheren Entscheidungen getroffen.

Auch bei den in diesem Frühjahr anstehenden Betriebsratswahlen ermuntern die Gewerkschaften die Kolleginnen, sich für den Betriebsrat aufzustellen.

Von der Prävention sexueller Belästigung über die Einführung neuer digitaler Arbeitsmittel, eine wertschätzende Unternehmenskultur, bis hin zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf entscheiden Kolleginnen und Kollegen in den Betriebsräten mit. Hornschu: „In Betrieben mit Betriebsrat ist auch die Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen etwa 10 Prozent kleiner. Auch das ist ein Argument für Frauen, ihre Mitbestimmungsrechte konsequenter zu nutzen.“

Frauen sind in der betrieblichen Interessenvertretung relativ gut repräsentiert. Sie stellen 42 Prozent der Beschäftigten in deutschen Betrieben mit Betriebsrat und nehmen 39 Prozent aller Sitze in den BR-Gremien ein. Nach § 5 Wahlordnung zum Betriebsverfassungsgesetz ergibt sich eine vorgegebene Anzahl an Mindestsitzen für das Geschlecht, das in der Belegschaft in der Minderheit ist.


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